Methoden

Die Seele eines Menschen berühren heißt, heiligen Boden zu betreten.

– Novalis

Kreativität und ihre vielfältigen Anwendungen

Kreativität ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil meiner musikalischen Laufbahn mit über 1100 Konzerten, etwa 15 Filmmusiken und rund 20 CD-Veröffentlichungen, sondern auch ein zentraler Aspekt meiner Arbeit als Trainer und Coach.

 

Denn in beiden Bereichen spielt die Fähigkeit zur kreativen Gestaltung eine entscheidende Rolle. Von der Anwendung und Anpassung verschiedener Methoden über die Visualisierung von Prozessen bis hin zur Ideenfindung – Kreativität ist lebendig und unterstützt in nahezu allen Situationen.

 

Die Palette kreativer Methoden, die ich einsetze, reicht von Rollenspielen und -übungen zur Simulation schwieriger Situationen über verschiedene Formen der Zusammenarbeit (Partner-, Gruppen- und Einzelarbeiten) bis hin zu Reflexions- und Austauschgruppen. Dialogforen und Reflecting Teams bieten Raum für Diskussion und Reflexion, während Marktplätze der Möglichkeiten und Fotoprotokolle die Entwicklung festhalten. Die Visualisierung auf Flipcharts, Whiteboards oder Metaplanwänden verankert die Themen und ermöglicht ihre weitere Bearbeitung.

 

Die Theorie der Kreativität nach Gustav Bergmann hebt die Notwendigkeit kreativen Denkens im Managementalltag hervor. Probleme, als sozial konstruierte Phänomene, entstehen aus dem Festhalten an Routinen. Die Lösung liegt in der Schaffung mannigfaltiger Verhaltensoptionen, wobei das Neue oft aus der Rekonstruktion bekannter Elemente in neuen Konstellationen entsteht. Die Vielfalt und Heterogenität der beteiligten Personengruppen sowie die Distanzierung vom Gewohnten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, verschiedene Sichtweisen und Wirklichkeiten zu integrieren.

 

Ein Schlüssel zur Förderung von Kreativität liegt in der Integration unterschiedlicher Rollen, Funktionen und Charaktere in kreative Prozesse. Im Veränderungsprozess können alle Funktionsträger, von Marketing- und Finanzexperten bis hin zu Organisations- und Produktionsspezialisten, vielfältige Rollen einnehmen – von „zaudernden Bedenkenträgern“ bis zu „rasenden Spinnern“. Die Schaffung eines stimmigen kreativen Rahmens durch Teammanagement ist entscheidend, um das volle Potenzial eines heterogenen Teams auszuschöpfen.

Handle stets so, dass neue Möglichkeiten entstehen.

– H. v. Foerster

Aus bekannten Mustern ausbrechen

Kreativität zu beflügeln ist von entscheidender Bedeutung. Dabei stellt sich jedoch ein wesentliches Hemmnis heraus: der menschliche Geist. Das Informationsverarbeitungssystem neigt dazu, neue Informationen sofort in bekannte Muster einzuordnen und folgt dabei effektiven, aber manchmal limitierenden Denkprozessen. Kreativitätshemmnisse wie die Fixierung auf bekannte Muster, die Präferenz für neuere Informationen und die Kontrolle der Wahrnehmung durch vorhandene Muster erschweren die Entfaltung kreativer Denkprozesse.

 

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, greife ich auf verschiedene Kreativitätstechniken zurück, darunter:

  • Brainstorming

  • Sustainable Brief Solution Talk

  • Umkehr-Technik

  • Brainwriting

  • Assoziationen/Bisoziationen

  • Check- und To-Do-Listen

  • Visualisierungen

  • morphologische Diagnose

  • die Wunderfrage

  • die Selbstüberraschung (Leonardo da Vinci Methode).

 

Beispielhaft für kreative Denkansätze ist die Selbstüberraschung nach Leonardo da Vinci. In Anlehnung an diesen kreativen Geist ermutige ich dazu, mit sich selbst zu experimentieren. Probieren Sie jede Woche etwas „Verrücktes“ aus – sammeln Sie Kinderklebekarten und verteilen Sie sie, lernen Sie chinesische Schriftzeichen, malen und schreiben Sie mit der nicht dominanten Hand oder sprechen Sie mit „unsympathischen“ Menschen. Die Idee ist, Neues zu entdecken und die eigene Komfortzone zu erweitern.

Wenn es ein Geheimnis des Erfolgs gibt, so ist es das, den Standpunkt des Anderen zu verstehen und die Dinge mit seinen Augen zu sehen.

– Henry Ford

Empathie als Basis des Coachings

Der Übergang zu einem anderen wichtigen Aspekt des Coachings liegt in der Fähigkeit, sich in die Gedanken, Gefühle und das Weltbild anderer Menschen hineinzuversetzen – in der Empathie.

 

Coach sein bedeutet für mich, über die klare Rolle des Beraters hinaus echt zu sein, emotional aufmerksam und zugewandt zu agieren, sensibles, nicht urteilendes Verstehen zu praktizieren und die Erfahrungen gemeinsam mit dem Klienten zu teilen.

 

Zwei Gruppen von Menschen glauben häufig, auf Einfühlungsvermögen verzichten zu können. Die erste Gruppe umfasst Führungskräfte, die ihre Interessen durch ihre legitimierte Macht, ihren Status und ihre offiziell zugesprochene Führungsrolle durchsetzen. Sie nutzen die ihnen zur Verfügung stehenden Belohnungs- und Bestrafungsmechanismen, statt sich wirklich in die Menschen hineinzuversetzen, mit denen sie in befehlsartiger Form umgehen.

 

Die andere Gruppe besteht aus vorwiegend technisch ausgebildeten und tätigen Menschen. Diese definieren sich und ihren Selbstwert häufig an ihrem fachlichen Know-how. Im Weltbild der „Techies“ sind es primär Fachkompetenz, technischer Fortschritt und harte Fakten, welche den Erfolg ausmachen.

Einer der Gründe, warum man in Konversationen so selten verständige und angenehme Partner findet, ist, dass es kaum jemanden gibt, der nicht lieber an das denkt, was er sagen will, als genau auf das zu antworten, was man zu ihm sagt.

– Francois La Roche-Foucauld

Die drei Bereiche der Empathie

Um das Einfühlungsvermögen zu verbessern, kann man drei Bereiche trainieren.

 

Die Fähigkeit:

  • Menschen zuzuhören und deren Motive und Beweggründe zu erfahren

  • die Körpersprache meiner Mitmenschen wahrzunehmen und zu interpretieren

  • Wahrnehmungs- und Beurteilungsfehlern zu erkennen und diese möglichst zu vermeiden.

 

Es geht es dabei auch um das Erlernen bestimmter kommunikativer Strategien wie Fragetechniken, Aktivem Zuhören und Menschenkenntnis.

 

Gerade beim Geben von Feedback und Kritik ist es wichtig, dem anderen konstruktiv Rückmeldung über sein Handeln und seine Ergebnisse zu liefern. Es ist notwendig, bei der Bewertung auch die Lage, Perspektive, Sichtweise, den Erfahrungshintergrund und die Fähigkeiten des Betroffenen zu berücksichtigen. Für die Kritik- und Konfliktkompetenz ist Empathie ein wesentlicher Schlüssel. Ich kann die (inneren) Streitparteien schneller auf den Boden „objektiver“ Tatsachen holen, Verständnis für den jeweils anderen Standpunkt fördern und emotionale Eskalationen verhindern.

 

Sie möchten wissen wie empathisch Sie sind?

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